Zu einem Seminar beim "International Fire & Rescue Training" in Külsheim machten sich am Samstag 15 Mitglieder der Feuerwehr Rodgau-Nord und 2 Mitglieder aus Rodgau-Mitte auf den Weg. Was sich anhört wie Spaß, sollte in harte Arbeit bis an die Grenze der körperlichen Leistungsfähigkeit übergehen.
Allerdings wussten alle, was auf sie zukommt, da das Seminar "Innenangriff" bereits ein Jahr vorher gebucht wurde. Was hier ausgebildet wird, erleben Feuerwehren täglich. Hierbei kann es zu schweren Unfällen kommen. Um das Risiko zu senken, haben wir, die Feuerwehr Nord uns zusätzlich zur normalen Ausbildung für diese Art der Fortbildung entschieden.

Als erstes wurden die Einsatzkräfte in einem Unterricht auf die Gefahren bei Brandeinsätzen hingewiesen. Danach ging es zur Container-Anlage, für die Wärmegewöhnung, und zur Vorführung einer Flammendurchzündung.
In einem Brandraum wurde mit Paletten ein richtiges Feuer entzündet. Im ersten Durchgang stand für uns das Beobachten des Brandverlaufes und das Erkennen der Temperaturverteilung auf dem Plan. Alle setzten sich auf den Boden der Anlage. Nachdem der Brandraum aufgeheizt war, wurde die Tür geöffnet und der Rauch breitete sich in dem Raum aus. Als die Kopfhöhe erreicht wurde, verschlossen die Ausbilder den Brandraun, dadurch wurde dem Feuer der Sauerstoff entzogen. Wenig später wurde die Tür wieder geöffnet und Sauerstoff ließ das Feuer auflodern. Plötzlich zischte eine Feuerwalze über unsere Köpfe. Spätestens jetzt kauerten alle am Boden und beobachteten das Feuer. Im vorderen Teil der Anlage herrschten Temperaturen von ca. 300 Grad, die ohne Schutzkleidung nicht auszuhalten sind. Im Brandraum herrschten Temperaturen von ca. 800 Grad. Wegen der starken Hitze im vorderen Bereich, wechselten sich die Männer immer von vorne nach hinten ab. Nachdem alle einmal durch gewechselt hatten, zeigten uns die Ausbilder, was passiert, wenn man ein Strahlrohr falsch bedient und wie man es richtig macht.

Dann ging es in den nächsten Container. Zwei Männer und ein Ausbilder krochen in einen Brandraum, wo ein offenes Feuer aus Holz lichterloh brannte. Allein schon die Hitze war grenzwertig. Jetzt musste das Feuer mit dem Strahlrohr nieder geschlagen werden. Es war für die meisten unserer Männer schon beeindruckend, wie man mit wenig Wasser und der richtigen Technik ein Feuer dieser Größe niederschlagen kann. Hierbei konnten die Teilnehmer auch feststellen, dass zu viel Wasser sehr viel heißen Wasserdampf bildet, welcher schmerzhaft sein kann.

Nach dem Mittagessen ging es mit 2 Innenangriffsübungen weiter. Wer gedacht hatte, das Schlimmste hätten wir hinter uns, wurde eines Besseren belehrt. Als die beiden Brandräume mit Brennholz wieder ordentlich aufgeheizt waren und der Rauch aus allen Löchern der Türen rauskam, mussten zunächst zwei Männer das Feuer bekämpfen, Türen öffnen bei denen man nicht wusste was dahinter ist. Keine Sicht und die Hitze machten die Sache nicht einfach, aber alle stellten sich der Herausforderung mit Bravour.

Beim letzten Durchgang wurden Drei Mann Trupps eingesetzt, um einen zügigen Durchgang zu absolvieren. In dem Container musste zunächst ein Treppenaufgang aufgestiegen werden, zusammen mit insgesamt 30 m Schlauch. Nach einigen Räumen ging es dann abwärts zum Brandherd. Hier war die Hitze grenzwärtig und die Männer kamen allesamt an ihre Belastungsgrenze. Dennoch schafften es alle das Feuer mit dem vorher gelernten zu bekämpfen. Nach dieser Übung waren Mannschaft und Gerät an ihre Grenze gelangt. Die Männer waren erschöpft, die Klamotten schwarz und von innen schweißdurchnässt. Alle freuten sich auf eine Dusche und waren hochzufrieden mit dem Geleisteten.

Die Ausbildung beinhaltete alle erdenklichen Punkte, um bessere Brandbekämpfungen in Gebäuden gewährleisten zu können. In Külsheim ist ein professionelles Ausbildungsteam tätig, welches aus allen Teilen der Bundesrepublik zusammenkommt und seine Erfahrungen bei Berufsfeuerwehren gesammelt hat. Alle Teilnehmer waren sich einig dass eine solche Ausbildung für alle Atemschutzgeräteräger der Feuerwehr Rodgau angeboten werden soll. Allerdings ist es ein solches Training eine erhebliche Investition. Der Verein der Freiwilligen Feuerwehr Weiskirchen hat die Kosten für diese Ausbildung übernommen, diese lagen bei 4500 €.
Wie man eine solche Ausbildung finanzieren kann, ist eine Frage, die in der Zukunft geklärt werden muss. Nächstes Jahr soll der Rest der Feuerwehr Nord die selbe Ausbildung erhalten. Dennoch sieht dies der Verein, so der Wehrführer und 1. Vorsitzender Dieter Horch, als gut angelegtes Geld für die Sicherheit der Männer, die dieses ehrenamtlich zum Schutz der Bürger ausüben. Der Verein der Feuerwehr Weiskirchen finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und verschiedenen Veranstaltungen wie die jetzt anstehende Kerberöffnung am Freitag.


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